33     Das Jahr geht still zu Ende

1.
Das Jahr geht still zu Ende;
nun sei auch still, mein Herz!
In Gottes treue Hände
leg ferner Freud' und Schmerz,
und was dies Jahr umschlossen,
was Gott der Herr nur weiß,
die Tränen, die geflossen,
die Wunden brennend heiß!
2.
Warum es so viel Leiden,
so kurzes Glück nur gibt?
Warum denn immer scheiden,
wo wir so sehr geliebt?
So manches Aug' gebrochen,
so mancher Mund nun stumm,
der erst noch hold gesprochen -
du armes Herz, warum?
3.
Dass nicht vergessen werde,
was man so gern vergisst:
daß diese arme Erde
nicht unsre Heimat ist.
Es hat der Herr uns allen,
die wir mit Geist getauft,
in Zions goldnen Hallen
das Bürgerrecht erkauft.
4.
Hier gehen wir und streuen
oft Saat mit Tränen aus,
dort werden wir uns freuen
im ew'gen Vaterhaus.
Hilf, Herr, uns durch die Zeiten
und mache fest das Herz,
geh selber uns zur Seiten
und führ uns heimatwärts!

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 Reu?, Eleonore F?rstin von (1835-1903)

Originalfassung

 Herr, hier bring ich mein alles

 Gebhardt, Ernst Heinrich (1832-1899)

Variations

 Gesangbuch 1925

 D-Dur 6/8